IG Metall Celle-Lüneburg
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20.04.2024, 07:04 Uhr

Tarifrunde in der Metall und Elektroindustrie

Warnstreiks bei Miele in Lehrte und bei SKF und Hay in Lüchow

  • 17.01.2018
  • cb
  • Aktuelles, Bildergalerie

Die dritte Verhandlungsrunde in der Metall- und Elektroindustrie ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Bereits am Verhandlungstag legten die Kolleginnen und Kollegen morgens die Arbeit nieder. Als sich dann die Arbeitgeber nicht bewegten folgten die Kolleginnen und Kollegen von SKF und HAY in Lüchow.

Bei Miele in Lehrte legte die Nachtschicht am 16.01. um 05:00 die Arbeit nieder. Die folgende Frühschicht und die Tagschicht begannen erst um 09:00 mit der Arbeit. So war das Signal ausreichend früh ausgesendet, um die Verhandler auf der Arbeitgeberseite rechtzeitig zu erreichen. Diese bleiben allerdings zugeknöpft und legten kein tragbares Angebot vor.

Bei SKF gab es in diesen Tagen große Aufregung. In die verärgerte Stimmung über das unzureichende Angebot der Arbeitgeber in der Tarifrunde platzte die Nachricht, dass ein Teil der SKF-Gruppe, die SKF Linearsysteme GmbH verkauft werden sollte. Die Meldung wurde zurückgenommen, da 2.000 Kolleginnen und Kollegen ihrem Unmut über diese Meldung vor der Kantine in Schweinfurt Luft gemacht haben – dem Ärger über den angekündigten Verkauf und über das Übergehen der Arbeitnehmervertreter. Denn die vorerst zurückgenommene Entscheidung wurde nicht im Wirtschaftssauschuss des Betriebsrats diskutiert. Entsprechend war die Stimmung bei der Kundgebung zur Früh-Schluss-Aktion im Werk in Lüchow am Mittwoch, den 17.01.

Außerhalb der Geschäftsstelle Celle-Lüneburg

Über sechshundert Kolleginnen und Kollegen stärkten der Verhandlungskommission vor der dritten Tarifverhandlung für die Metallindustrie Niedersachsen am Verhandlungslokal den Rücken. Sie waren einer Meinung mit fast 17.000 Warnstreikenden in der ersten Welle allein in Niedersachsen: Die Arbeitgeber müssen nun endlich ihre Blockadehaltung aufgeben!

Allerdings gab es in der Verhandlung gleich wieder Ernüchterung für die IG Metall Verhandlungskommission. Nachdem Thorsten Gröger, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall, von den Arbeitgebern forderte, ihre Blockadehaltung aufzugeben, wurde recht schnell deutlich: Von Bewegung kann kaum die Rede sein.

Sie blieben weiterhin bei ihrem unsäglichen Angebot in Höhe von 2 % ab 1. April 2018 und 200 € für die Monate Januar bis März 2018. Thorsten Gröger erklärte für die IG Metall deutlich, dass es nun langsam Zeit sei, sich gesprächsbereit zu zeigen, da wir ansonsten auf einen Großkonflikt hinauslaufen würden.

Auch in einer kleinen Verhandlungskommission gingen die Arbeitgeber nicht von ihrem NEIN zu einem Entgeltzuschuss ab und beharrten weiter darauf, über Möglichkeiten der Arbeitszeitverlängerung für alle Beschäftigten verhandeln zu wollen.

„Auf dieser Basis kommen wir keinen Schritt vorwärts“, so Thorsten Gröger weiter. „Natürlich werden wir darüber reden, wer die Arbeit erledigt, wenn Arbeitszeiten abgesenkt werden. Die IG Metall steht allerdings nicht zur Verfügung, um über eine Verlängerung der Arbeitszeit zu verhandeln“. Nun liegt es an den Arbeitgebern endlich die Forderungen der IG Metall ernst zu nehmen und ihre Kompromissfähigkeit zu beweisen.

Am 24. Januar 2018 soll ein erster Versuch für das Tarifgebiet der Metallindustrie in Baden-Württemberg unternommen werden, bis dahin haben die Arbeitgeber Zeit, zur Vernunft zu kommen. Die Warnstreiks gehen also mit Volldampf weiter.


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