IG Metall Celle-Lüneburg
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29.03.2024, 11:03 Uhr

Tarifrunde textile Dienste

Arbeitgeber wollten an "Helden des Alltags" im Kampf gegen Covid-19 sparen

  • 27.03.2020
  • cb
  • Aktuelles

Der Arbeitgeberverband Intex wollte die Krise als Chance nutzen und den Beschäftigten der textilen Dienste den Zuschuss zum Kurzarbeitergeld nehmen. Die IG Metall konnte dieses Ansinnen abwehren. In Zeiten der Covid-19-Pandemie wird die Wichtigkeit von Hygiene besonders deutlich. Vielerorts werden besonderer Respekt und finanzielle Zulagen für diejenigen gefordert, die an der Front gegen Corona kämpfen. Der Arbeitgeberverband Intex wollte den entgegengesetzten Weg gehen.

Ein bereits verhandelter Tarifabschluss wurde während der Erklärungsfrist wieder aufgekündigt. Der Verband wollte damit  verhindern, dass die Beschäftigten der Hygienedienstleister eine Aufstockung ihres Kurzarbeitergeldes auf 80 % des normalen Nettoentgelts erhalten. Denn obwohl gerade jetzt deutlich wird, wie wichtig die Branche ist: Sie wird absehbar darunter leiden, dass große Kunden wie die Automobilhersteller in Kurzarbeit „null“ gehen und gegangen sind. Auch für Teile der Branche der Mietberufsbekleidung steht daher Kurzarbeit in Aussicht. Selbst in dem Bereich, der Krankenhauswäsche wäscht, könnte es in Teilen zu Kurzarbeit kommen, weil die Wäsche von Hotels, Cateringunternehmen, Messebetrieben und anderer Flachwäsche wegfällt.

Sabine Schwarz, zweite Bevollmächtigte der IG Metall Celle-Lüneburg: „Das war ein starkes Stück. Die Branche ist eine Achillesferse des Krankenhaussystems und wichtig für die Hygiene in den laufenden Betrieben. Die Beschäftigten in diesem Bereich erhalten zu Recht großen Respekt und viel Zuspruch, wie auch in den anderen Hygienebereichen. Und hier wollen die Arbeitgeber nun sogar auf Kosten dieser Beschäftigten sparen. Was ist das für ein Zeichen in dieser Zeit? Ein katastrophales!“

In den folgenden Verhandlungen konnte die IG Metall die Aufzahlung auf das Kurzarbeitergeld sichern. Die Entgelterhöhung musste aber leider verschoben. Das nun stehende Ergebnis der Verhandlungen ist hier dargestellt.


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