IG Metall Celle-Lüneburg
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28.03.2024, 15:03 Uhr

2. Bevollmächtigte Sabine Schwarz verabschiedet

Zum Abschied gab es Tränen

  • 24.07.2020
  • cb
  • Aktuelles

Sabine Schwarz, langjährige zweite Bevollmächtigte der IG Metall Celle-Lüneburg, hat sich in Richtung Rente verabschiedet. Eine prägende Person der Gewerkschaftsarbeit zwischen Lehrte und Lüneburg, dem Wendland und der Wedemark ist damit ausgeschieden. Sie wird eine Lücke hinterlassen, besonders bei den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, bei den Betriebsräten und in der Frauenarbeit.

Vor ihrer Zeit bei der IG Metall hat Sabine Schwarz als Betriebsrätin bei Sennheiser aktiv an der Einführung des Tarifvertrags mitgearbeitet. Das Unternehmen, das immer sehr viel Wert darauf leg sich als guter Arbeitgeber dazustellen, hat sich bei der Einführung des Tarifvertrags lange quer gestellt. Angeblich konnte sich das Unternehmen die Einführung nicht leisten. Daraufhin ist der damalige Bevollmächtigte der IG Metall Celle, Walter Sauerwald, mit einem Hut durch die Betriebsversammlung gegangen und hat Geld gesammelt für die „arme Familie Sennheiser“. Eine Aktion, die im Gedächtnis blieb – bei Familie Sennheiser eher negativ. 

Kreative Aktionen wie diese sind Sabine Schwarz‘ Leidenschaft. Als dann eine Stelle als Verwaltungsangestellte bei der IG Metall frei wurde konnte das dynamische Duo noch intensiver zusammenarbeiten. Sie nutzte die Weiterbildungsmöglichkeiten der Gewerkschaft und wurde bald politische Sekretärin. Als politische Sekretärin und auch als zweite Bevollmächtigte lag ihr stets die Frauenarbeit besonders am Herzen. Mit ihrem bunten Schaffensdrang konnte sie sich hier ausleben um Frauen zu stärken oder um auf als Frauenthemen wahrgenommene Umstände hinzuweisen. Das hat ihr immer viel Freude bereitet und manch gute Geschichte und manch guten Erfolg hervorgebracht.

In den Betrieben der Region hat sie für gute Regeln für alle gefochten und sich dabei stets für jeden Einzelfall stark gemacht. Wo Arbeitgeber sich mit den „unbequemen Sonderfällen“ nicht befassen wollten, hat sie gekämpft. Voller Tatendrang und in dem Wunsch allen Mitgliedern zu helfen musste immer alles „ratzifatzi“ gehen.

Mit der Fusion der Verwaltungsstellen Celle und Lüneburg zur Geschäftsstelle Celle-Lüneburg traten die bisherigen Bevollmächtigten ab und Sabine Schwarz bildete fortan zusammen mit Rainer Näbsch das Führungsduo der neuen Geschäftsstelle.

Mit Sabine Schwarz verlässt eine engagierte Kämpferin für die vielen Einzelfälle, denen ihre Arbeitgeber das Leben schwermachen, die aktive Gewerkschaftsarbeit. Ihre kreativen Einfälle und ihr fröhliche Art werden fehlen. Hatte sie sonst Spaß am großen Auftritt, waren die Verabschiedungen in den verschiedenen Runden eher kurz: Die Tränen des besonderen Augenblicks ließen keine langen Reden zu und so gingen auch die Abschiede „ratzifatzi“.

Jetzt kann sie es ruhiger angehen lassen. Es muss nicht mehr alles „ratzifatzi“ gehen.


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